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BIOGRAFIE

Franz-Josef Bettag wurde 1959 in Speyer geboren und erlernte den Beruf des Fotografen. Daneben Studium für Illustration und Buchgestaltung. Im Alter von 18 Jahren Gründung von art-studio bettag.

Frühe Preise und Anerkennungen für seine Illustrationen. Kontakte zum WDR, für den er 1984 bis 1988 mehrere Bildergeschichten produzierte. 1982 Ausbildung zum Kameramann. Neben der künstlerischer Tätigkeit von 1984 bis 1994 als Produzent und Dokumentarfilmer für K3 Kulturkanal und den Landesfilmdienst tätig.

1992 Medienpreis des Bezirksverbandes Pfalz und Europäischer Kunstpreis für Malerei. Er sammelt schon früh redaktionelle Erfahrungen im Kreativbereich und war lange Jahre freier Mitarbeiter der Zeitschriften Airbrush-Total und Creativ Journal. Erste Lernvideos zu verschiedenen Kreativthemen bei K3 Kulturkanal.

Heute berät er die wichtigsten Künstlermaterialhersteller und ist in der Produktentwicklung tätig. Sein erstes Buch mit dem Titel „Pastellmalerei für Einsteiger„ erschien 1994. Bisher wurden 20 Bücher und 30 Lernvideos über verschiedene Maltechniken veröffentlicht.

Zahlreiche Ausstellungen und Bildverkäufe im In- und Ausland zeigen das Interesse an seiner Arbeit.

Mitglied im BBK-Rheinland-Pfalz

Mitglied im Deutschen Presse Verband

Mitglied bei PAIR Vereinigung, Pro Arte Imaginis Realismus am Oberrhein - Internetseite

VITA

>> Das Werk von Franz-Josef Bettag lässt sich aktuell in zwei große Themenbereiche gliedern. Da wäre zum Einen das "Theatrum Mundi", das Welttheater und zum Anderen die Abbildung der gesehenen Wirklichkeit mit den Mitteln der Aquarell- und Ölmalerei <<

Gedanken zum Theatrum Mundi

Merkwürdige Gestalten, Pykniker, Kobolde, Irre, die sich mit Fabeltieren beschäftigen oder geheime Kulte einsam zelebrieren und sich wie Marionetten bewegen, die uns ein unbekanntes Stück auf der Bühne des Welttheaters aufführen, das der Betrachter enträtseln soll. Die Phantasiewelt des Pfälzer Malers Franz-Josef Bettag hat wenige Statisten, die umso eindringlicher seine mit außerordentlichem Handwerk minuziös geschilderten Visionen besetzen. Nicht Breugel oder Bosch, zu denen der Maler auch hinzuschauen scheint, sondern Fellini mit seiner phantastischen Welt, voller Könige und Matronen, Heiliger und Irrer, Besessener und Unschuldiger, ist der erkennbarste Bezugspunkt für seine Werke.
In seinem künstlerischen Schaffen ist Franz-Josef Bettag einen ebenso geradelinigen wie exzentrischen Weg gegenüber den kodifizierten Abläufen seiner Zeitgenossen gegangen. Er hat sich entschieden auf weniger ausgetretenen Pfaden zu gehen; gerade so als ob das Verlangen, zu erzählen, zu malen, zu sehen und zu zeigen ihn dazu gezwungen hätte, über die Mechanismen und Gründe des menschlichen Tuns nachzudenken.

Im Jahre 1984 hatte Bettag, der Deutung seines Werkes gegenüber größte Zurückhaltung übend, den selbstgestellten Auftrag in einer vollkommenen Neubevölkerung der Erde mittels seiner Malerei gesehen. Mit einer großen malerischen Leidenschaft und seiner "unmodernen" Ausdauer hat Bettag dieses Programm in Angriff genommen um in einer überlegenen und überzeugenden Sprache von seinen Mythen und den monumentalen Neubewohnern der Erde zu erzählen. Sie kommen aus einer sehr fernen Vergangenheit und scheinen in der Ironie ihrer Handlungen doch auch ein Stück unserer Gegenwart zu verkörpern. Alles ist, wie es scheint, in dieses Werk miteinbezogen. Das Spiel mit der Doppeldeutigkeit des Bildes, das an die große Tradition der „pittura metafisica„ Italiens erinnert; das Erzählerische und das Malerische, die Gabe zu großen Mythen in einer äußerst kultivierten künstlerischen Technik. Die Wiederbevölkerung der Welt durch die Malerei zeigt Züge einer Sage, mit derselben Mannigfaltigkeit der für diese Erzählform typischen Elemente und Töne: die Tragik und die Groteske, die Komik und die Erotik, die immer wiederkehrenden oder die nur vereinzelt auftretenden Gestalten, die Heiligen und die Wahnsinnigen. Diese Sage entwickelt sich in einem Raum des Erinnerns, wo alles erlaubt ist und glaubwürdig wird, wo jedes Ereignis seine eigene Bedeutung und seine spezielle Form erhält, die Realität gleichermaßen heraufbeschwört und täuscht.

Zeichnen und Malen hat in seiner Arbeit die Güte einer musikalischen Darbietung und Improvisation - die Oberfläche ist ein wiederspenstiges Medium auf den ein höchst wachsamer Verstand reagiert. Auf der Suche nach visuellen Eindrücken erschafft er neue Welten, die uns doch sehr vertraut sind. In unserer Zeit ist es weit verbreitet Kunst einfach zu interpretieren oder wohlbekannte, zugeschnittene Komponenten zu einem vorhersehbaren kosmetischen Resultat zusammenzufügen. Bettag übt eine andere Kunst aus, die von einer seltenen und kraftvollen Art ist. Es gibt kaum äußere Vorlagen - sie wissen schon, Requisiten, Personen, die vor ihnen stehen und wie ein menschliches Pantograph kopiert werden. Es gibt keine dieser sklavischen, eins-zu-eins visuellen Übereinstimmung, die Hand und Auge daran hindern, den richtigen Schwung zu finden.

Auf den Reiz der belebenden Farbe zu zählen und auf Zeichen, die aus deiner Seele etwas hervorbringen, das schön ist und nicht unangenehm schwachköpfig, ist riskant in einer oberflächlich orientierten Gesellschaft. Bettag benutzt seine Bilder, um den Betrachter hinter die Kulissen blicken zu lassen. Er sieht solch wundersame Dinge und das übriggebliebene Bild gehört dem Betrachter als eine Landkarte zum Land der Fantasie. Das ist auch das besondere an seiner Arbeit. Er schließt den Betrachter nicht aus, sondern nimmt ihn mit auf eine Reise, auf der es viele Dinge zu erfahren gibt. Bettags Bilder sind erlebbar, es scheint als ob er dies alles nicht erfindet sondern nur neu ordnet, so als ob er ein genetisches Gedächtnis dokumentiert.

Dabei geht er mit solch einer Akribie vor, dass man glauben könnte, jedes Bild wäre das letzte, das er malt. In den vergangenen Jahren hat er seine Technik immer weiter verfeinert, sogar bei genauerem Hinsehen kann man die Pinselstriche nur noch erahnen.

Es gibt wenige Maler, die das Talent besitzen glaubhafte Visionen zu erzeugen - Franz-Josef Bettag gehört dazu.

Dr. Christina Didier